Anekdoten:
Glaubt eh keiner, ist
aber so: die Jungs von „DEEP PURPLE“
nach einem Gig 1969 kennengelernt und ihnen dann die Vorzüge des Berliner
Nachtlebens gezeigt. Im „Park“, angesagte Disco am Kuhdamm, dort abgehangen und
der DJ hat dann aktuelle Mucke von DP ( April)aufgelegt.
Das fanden die toll(sehr bescheiden) und haben sich dafür bedankt. Besonders
freuten sie sich über die Berliner Joints. Solche Tüten hatten sie noch nie
gesehen. Einige Mitmenschen erkannten die Jungs, sie wurden dann freundlich
begrüßt, die haben zurück gegrüßt und gut war es. Die Krönung war eine
Einladung an mich: „Wenn Du in England bist, kommst Du vorbei und bringst uns
was mit.“ Dies habe ich leider nicht wahrgenommen.
Frank
Zappa, bei dem legendären Rockpalast Gig 1968. Er kam, stellte sich ans
Mikro und erzählte uns was über politische Evolution und das wir in West Berlin
ja wohl auch alle Kinder von Nazis seien, die dazu neigen, radikal zu sein.
Dies hätte er so nicht
sagen sollen. Er war mit den „Mothers“ unterwegs, wurde gerade weltbekannt und hielt sich für unantastbar.
Seine Rede war auf jeden
Fall wie eine Lunte, zum Schluss gab es eine Explosition. Die Menge tobte ( Mothers of Reaction) und fing an die Bühne zu stürmen, die
gesamte Anlage( Orange oder Acoustic) ging in die Brüche, Zappa stand hinten am
Bühnenrand und flippte fast aus, sein
Schimpfwörter sind nicht kompatibel für die Öffentlichkeit. Ich war auch auf
der Bühne und bin zu Zappa, um ihn aufzuklären, dass wir in West Berlin schon
genau wüssten was wir tun und unser Wort Revolution sei. Er spielte nervös mit
seinem Plectrum. Ich sagte, auch wenn wir politisch nicht einer Meinung seien,
fände ich ihn aber einen super Musiker und Gitarristen. Er schaute mich
irritiert an, da fragte ich ihn nach seinem Plectrum, als Andenken. Dies
schenkte er mir mit der Frage, ob ich damit was anfangen kann. Auch hier war
ich relativ bescheiden und outete mich sozusagen als Kollege, da grinste er
kurz und verschwand mit einem „take care“.
Es gab noch einmal ein
Begegnung: Zappa in der Deutschlandhalle. Ich hinter die Bühne, die Bands
besuchen, die hatten so bestimmte Bedürfnisse, da konnte ich vermitteln. Alles
eigentlich sehr harmlos, aber alle Zappa Musiker, die dazu kamen, waren
panisch, hatten Angst der Meister würde was mitbekommen, Dope Rauchen stand
unter Androhung von Rausschmiss. Die lästerten gut ab, Zappa käme in den Band
Bus und alle müssten aufstehen. Irgendein freundlicher Ordner hat mich dann
hinaus komplimentiert.
Paul
McCartney, das war auch in der Deutschlandhalle, direkt nach Auflösung der Beatles. Ich wieder mal als
Emissär in afghanischen Angelegenheiten hinter die Bühne, der Meister hatte
persönlich Bedarf. Da gab es Personal von der Deutschlandhalle, da hab ich
irgendeinen Spruch gesagt und schon hatte ich Zugang. Ich war nicht der einzige
Mensch dem das gelang, da waren noch so ein paar Fans, die standen direkt am
Bühnenaufgang, mit Autorgrammbüchern und Beatles Platten. Paul und Linda, kamen
an uns vorbei, aber keiner hat ein Autogramm bekommen. Er ignorierte seine
Fans, ich fand ihn total arrogant, Linda hat aber unterschrieben. Lustig im
Konzert war auch: er kam auf die Bühne, alle
Bandmitglieder hatten Masken auf. Das sollte ein Gag sein, wir fanden
das nicht lustig. Die Deutschlandhalle war nur halb voll!! Aber direkt hinter
mir war die damals sehr junge, sehr gestylte aber trotzdem süße Marianne
Rosenberg. Die hatte kurz vorher dieses schreckliche Lied: Mr. Paul McCartney
rausgebracht. Die wollte unbedingt hinter die Bühne, den Meister treffen. Ist
ihr aber nicht gelungen, so weit ich mich erinnere. Habe versucht mit ihr zu
flirten, ich war ihr aber zu sehr Hippie, also zottelig.
„Black
Sabbath“, mit der erste Auslandsgig von
Ozzy und Kollegen, 1969. Die spielten in irgendeiner kleinen Location. Der Gig
wurde auch mitgeschnitten und das bootleg hieß :
„return to 1969“. Auf jeden Fall war ich mit dem schwarzen Block unterwegs und
die Jungs auf der Bühne trugen alle schwarz und machten das Satanszeichen(hatte
ich vorher noch nie gesehen) - andauernd. Auf jeden Fall fühlten wir uns
irgendwie mit denen verbunden, die sahen ja genau so aus wie wir. Nach dem Gig
haben wir locker mit denen geredet, Freundlichkeiten und andere Gefälligkeiten
erst vor und dann hinter der Bühne ausgetauscht.
„Pretty
Things“, Hasenheide, 1967 oder 68. Eins weiß ich aber noch genau, an
diesem Abend spielten auch „The Who“ in der Deutschlandhalle und ich musste
mich entscheiden. Bin dann zu meinen großen Vorbildern „Pretty Things“. Nach
dem Gig bin ich auf die Bühne, bin auf Phil May zu und habe ihm grosse
Komplimente gemacht, ihm von meiner Band „Ugly Things“ erzählt. Das fand er
sehr lustig und wünschte viel Erfolg. Er war eigentlich wie ein Kumpel, nur das
er kaum zu verstehendes Englisch gesprochen hat.
„Canned
Heat“, bei einen Festival in der Deutschlandhalle, waren die plötzlich
neben uns, die Mitglieder von der Band. Die rauchten fröhlich vor sich hin,
besonders an den schon lange verstorbenen“ The Bear“ kann ich mich erinnern,
der war so herrlich lustig, trank Bier aus Dosen und lachte in einer Tour. Das
war kurz nachdem sich Wilson, der Leadsänger auf einem Schrottplatz, eingehüllt
in einem Schlafsack, das Leben genommen hatte. Dadurch empfand ich den Gig der
Band als irgendwie amputiert. Die prägende Stimme hat einfach gefehlt.
Warum erzähle ich es: bin
sicher stolz, dabei gewesen zu sein, finde es aber bemerkenswert, wie
unschuldig und wohlwollend doch noch alles teilweise war. Bodyguards...no way!